Manche werden mit einer Berufung geboren, andere finden sie eher per Zufall. Ich zähle mich zu Letzteren.

Über Julia Behr
Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz im Bibliothekswesen. Parallel betreute ich Bürger/innen, die eine Baumpatenschaft für die "Baumstarke Stadt" in Leipzig übernehmen wollten. Die kommunalen Friedhöfe sind dem Amt für Stadtgrün unterstellt. Und so stolperte ich geradezu in den damals noch sehr jungen Ausbildungsberuf zur Bestattungsfachkraft auf dem Südfriedhof. Die erfahrungsreiche Zeit anschließend bei Bestattungen Dunker formte mein Bild wertvoller Bestattungsarbeit weiter aus. Heute kann ich mir gar nichts anderes mehr vorstellen. Mein Beruf ist herausfordernd und bewegend. Vor allem entspricht er meiner Hochspannung auf das Leben, das wir bis zum Ende führen müssen. Dürfen. Können. Wollen. Irgendwie.
Fragen die Menschen nach meinem Beruf, klingt zumeist deren eigene Furcht mit.
Das Zusammensein mit Verstorbenen ist ruhig. Ein leiser, behutsamer Dienst am toten Körper, dessen Persönlichkeit in Spuren noch zu erkennen ist. Wer die Toten sind, erfahre ich durch Sie. Sie erzählen vom Leben mit Ihren Verstorbenen. Von den Schwierigkeiten, von den letzten Wochen, von Gefühlen aus Wut, Traurigkeit und Verzücken. Von Trost und Alltag. Von Verletzungen, Schulterschluss, Geburtstagen. Von Spaziergängen am Strand von Warnemünde.
Die Herausforderung steckt nicht im Umgang mit einer sterblichen Hülle in ihrem natürlichen Vergehen. Vielmehr verstehe meine Arbeit mit dem Tod als ein Angebot, Ihre Verstorbenen, Sie und die bleibende Traurigkeit über den Verlust sichtbar zu machen.
Vom Lebendigsten am Tod erzähle ich meinen Kindern.

Sind Sie auch umsichtig?
Gefasst? Dezent zur Stelle? Scharfsinnig und aufgeschlossen? Beherzt und entschlossen? Kraftvoll, bruchfest und waschecht? Ich freue mich auf Ihre Bewerbung an kontakt@juliabehrbestattungen.de. Fachkräfte sind besonders willkommen.